
LeLa-Preis 2025 für das demokratie:werk und das geo:labor der Kieler Forschungswerkstatt
Programmtag „Licht- und Schattenseiten der Ölpalme“ gewinnt in der Kategorie Schülerlabor+
Während der Jahrestagung von LernortLabor vom 9. bis 11. März 2025 in Oldenburg freute sich die Kieler Forschungswerkstatt über eine besondere Auszeichnung. Bei einer abendlichen Preisverleihung erhielt der Programmtag „Licht- und Schattenseiten der Ölpalme“ in der Kategorie Schülerlabor+ den ersten Platz. Katrin Schöps, Leiterin vom geo:labor, nahm den Preis für das gemeinsam mit dem demokratie:werk entwickelte Angebot im Oldenburger Schloss entgegen.
Fachlich fundiert und gesellschaftlich relevant
In dem Angebot lernen Schülerinnen und Schüler der Klassenstufen 10 bis 13 verschiedene Facetten der Ölpalme kennen. Dabei verknüpfen sie Aspekte aus dem Bereich der Naturwissenschaften mit wirtschaftlichen, politischen sowie ökologischen Punkten rund um das Thema Ölpalme. Bei der Laudatio hob Gregor Frankenstein, Mitglied im Bundesvorstand LernortLabor, hervor, dass die Jury besonders von dem ganzheitlichen Ansatz des Angebotes beeindruckt gewesen sei. „Die Verzahnung von Wissenschaft, Umweltbildung und Demokratieverständnis macht das Projekt nicht nur fachlich fundiert, sondern auch gesellschaftlich relevant. Es sensibilisiert für ein hochaktuelles Thema, das uns alle betrifft“, so Frankenstein weiter.



Die Auswirkungen des eigenen Handelns auf die Welt verstehen
Das Programm „Licht- und Schattenseiten der Ölpalme“ knüpft direkt an die schleswig-holsteinischen Fachanforderungen für Geografie an. Diese sehen vor, dass sich Schulklassen der Sekundarstufe 1 und 2 mit den Themen nachhaltige Nutzung von Ressourcen, Globalisierung und ihre Auswirkungen, Fair Trade und Werteorientierungen auseinander setzen. Auch die Bildungsstandards für Geografie greifen mit dem Dreieck der Nachhaltigkeit diese Themen auf. „Bei der Entwicklung des Projektes ging es uns auch darum, dass die Jugendlichen die Auswirkungen ihres eigenen Handelns auf die Welt verstehen“, so Katrin Schöps. „Wir wollen sie dazu befähigen, informierte und verantwortungsvolle Entscheidungen zu treffen.“
Gesellschaftsrelevante Themen fächerverbindend in den Unterricht einbinden
Auch verbindet der Programmtag diese Schwerpunkte mit weiteren Aspekten aus der Biologie und der Chemie sowie der Wirtschaft und der Politik. Das Thema Palmöl bietet sich dafür besonders an, weil es aus unserem Alltag kaum noch wegzudenken ist. „In jedem zweiten Supermarktprodukt finden wir aktuell Palmöl“, so Oke Horstmann vom demokratie:werk. „Die wenigsten Menschen kennen aber die teilweise enormen ökologischen, ökonomischen und sozialen Auswirkungen des Ölpalmenanbaus und des globalen Handels mit Palmöl. Mit dem Programm wollen wir daher auch Lehrkräfte ermuntern, gesellschaftlich-naturwissenschaftliche Themen fächerverbindend in ihren Unterricht einzubinden.“
Über den Programmtag Licht- und Schattenseiten der Ölpalme
Im Verlauf des fächerverbindenden Programmtages durchlaufen die Teilnehmenden in Kleingruppen drei Stationen. In der Freilandstation besuchen sie das Gewächshaus, wo sie mehr über die Biologie der Pflanze und ihre Inhaltsstoffe erfahren. An der Laborstation führen die Jugendlichen chemische Versuche durch, die die Nutzung des Palmöls beispielsweise für Nahrungsmittel oder Kosmetika verdeutlichen. Einen Überblick über die ökologischen, ökonomischen und sozialen Aspekte des Ölpalmenanbaus erhalten sie an der Recherche- und Filmstation. Hier beschäftigen sich die Lernenden außerdem mit den Auswirkungen des globalen Palmöl-Handels und erstellen mit der Stop-Motion-Technik selbst einen Kurzfilm.
Bei einem abschließenden Planspiel nehmen die Schülerinnen und Schüler die Rollen politischer oder ökonomischer Akteur*innen ein. Dieser Perspektivwechsel verdeutlicht das Spannungsfeld von Ökonomie und Ökologie. Abschließend erarbeitet die Lerngruppe gemeinsam strategische Lösungen für das Problem der Regenwaldrodungen und diskutiert Alternativen zu Palmölprodukten.
Über den LeLa-Preis
2020 würdigt der LeLa-Preis herausragende Leistungen von Schülerlaboren und Schülerlabor-Netzwerken. Im Jahr 2025 gibt es vier Rubriken, in denen innovative Konzepte beziehungsweise Formate mit Vorbildcharakter Auszeichnungen erhalten. Dies können beispielsweise Kursinhalte sein, Besonderheiten in der Organisation des Schülerlabor-Alltags oder auch Konzepte zur Kooperation mit anderen Bildungseinrichtungen.
In folgenden Rubriken hat die Fachjury dieses Jahr Preise vergeben:
- Schülerlabor+ (gestiftet vom Bundesministerium für Bildung und Forschung – BMBF)
- Preis der Vielfalt (gestiftet vom Bundesministerium für Bildung und Forschung – BMBF)
- Schülerlabor digital“ (gestiftet von GESAMTMETALL – Gesamtverband der Arbeitgeberverbände der Metall- und Elektro-Industrie e.V. über die Initiative für den Ingenieurnachwuchs think ING)
- Innovatives Schülerforschungszentrum (gestiftet von der Stiftung Jugend forscht e.V.)
Fotos/Copyright: Markus Hibbeler