Orthographie-Programm

In diesem Angebot für Schulklassen vom sprach:werk erweitern die Jungen und Mädchen ihr Wissen über Orthographie.

Wozu braucht man Orthographie?

Warum kann man eigentlich nicht einfach so schreiben, wie man will? Das wäre doch viel einfacher, oder? In vielen Bereichen funktioniert das im Großen und Ganzen sogar ganz gut, beispielsweise in Chats mit Freundinnen und Freunden: „hi Lisa was machstn? Mathe???? *seufz* cu l8er“. Diese Mitteilung mag Lisa sogleich verstehen. Für viele Menschen, zumal über Raum und Zeit hinweg, ist sie jedoch nur schwer verständlich. Damit also möglichst alle überall und zu allen Zeiten eine Mitteilung beim Lesen verstehen, braucht man ein Regelwerk: die Orthographie. Die Regeln der Orthographie sind dabei nicht als starr und unveränderbar zu verstehen. Sie sind aber in jedem Fall lernbar. Und wenn man sie gelernt hat, kann man auch bewusst von ihnen abweichen, etwa im Chat oder in der Literatur.

Vertiefung vorhandener Kenntnisse und Erwerb von unterstützenden Strategien

In diesem Angebot für Schulklassen erweitern die Jungen und Mädchen ihr Wissen über Orthographie. Im Fokus stehen dabei die Vertiefung der Kenntnisse über ausgewählte orthographische Bereiche und der Erwerb von Strategien, die in diesen Bereichen helfen. So erhalten die Schülerinnen und Schüler an ihrem Besuchstag auf anschauliche Art und Weise einen Zugang zu den vermeintlich schwer greifbaren Bereichen Interpunktion, Groß- und Kleinschreibung sowie Getrennt- und Zusammenschreibung. Und auch die Verschriftung in der Chatsprache untersuchen sie gemeinsam mit dem Team des sprach:werks.

Ablauf des Besuches im sprach:werk

Der Besuchstag im sprach:werk beginnt mit einem kurzen Einführungsvortrag. Die Schülerinnen und Schüler erhalten hierbei einen Einblick in die sprachwissenschaftliche und sprachdidaktische Arbeit am Germanistischen Seminar der Kieler Universität. Dabei wird das Vorwissen zur Orthographie durch einen motivierenden Einstieg in das Thema aktiviert. Anschließend durchlaufen die Mädchen und Jungen in Kleingruppen vier verschiedene Lernstationen. Die Betreuung erfolgt durch Studierende und Angestellte des Germanistischen Seminars.

Die vier Lernstationen

  • Interpunktion
    An dieser Station beschäftigen sich die Schülerinnen und Schüler mit der Interpunktion, also der Zeichensetzung. Der Fokus liegt dabei auf der sogenannten Königreich-Metapher, die den Schülerinnen und Schülern einen alternativen Zugang zur Zeichensetzung ermöglicht.
  • Groß- und Kleinschreibung
    Die Lerngruppen befassen sich an dieser Station mit der Groß- und Kleinschreibung. Dabei leiten sie selbständig die wichtigsten Regeln der Nominalisierungen ab.
  • Nutzung und Auswirkungen von Chatsprache
    Hier beschäftigen sich die Jugendlichen mit der Abweichung der Chatsprache von der Standardschriftsprache. Sie diskutieren und reflektieren die Vor- und Nachteile der Nutzung von Chatsprache unter Berücksichtigung der Adressatenbezogenheit.
  • Getrennt- und Zusammenschreibung
    An dieser Station vertiefen die Schülerinnen und Schüler ihr bereits vorhandenes Wissen zur Getrennt- und Zusammenschreibung in Form eines digitalen Rätsels.

Studierenden des Faches Deutsch für das Lehramt an Gymnasien und Gemeinschaftsschulen haben die vier Lernstationen im Rahmen eines orthographiedidaktischen Seminars am  Lehrstuhl für Deutsche Philologie/Didaktik der deutschen Sprache erarbeitet. Evaluiert wurden sie im sprach:werk.